Wohnen mit wenig Energie - der Passivhausstandard

Die ständig steigenden Energiekosten zwingen zu neuen Lösungen, damit wir in Europa auch in Zukunft, trotz hoher Energiepreise, mit niedrigen Betriebskosten für Heizung, Kühlung und Warmwasserbereitung angenehm leben können. Die notwendige Schlussfolgerung daraus war die „Entwicklung eines Hauses ohne aktives Heizsystem – dem Pas-sivhaus – Standard!“ Damit wurde eine Vision zur Wirklichkeit.

Ein Drittel des gesamten Energieverbrauches in Mitteleuropa wird zur Beheizung von Gebäuden verwendet. Der bisherige Passivhausbau hat gezeigt, dass es in Mitteleuropa möglich ist den Heizenergieverbrauch von Wohngebäuden auf einen fast beliebig kleinen Wert zu senken. Gebäude, die sich diesen Gedanken zu eigen machen nennt man Pas-sivhaus. Das Passivhaus erschließt sich ständig weitere Anwendungsfelder >Trend zum Passivhaus.

Aus dem Planungsentwurf kann ein Passivhaus werden, wenn die baulichen und tech-nischen Qualitätsanforderungen beachtet werden. Das Passivhaus setzt auf erhebliche Qualitätsverbesserung für Wände, Dächer, Fenster und Lüftung. Die Qualitätsanforderungen an Passivhäuser sind bereits heute erfüllt und Stand der Technik. Aus den Qualitätsverbesserungen der Einzelkomponenten resultiert einqualitativer Sprung, dem Sprung zum Passivhaus  Die Zeit der Heizwärmezufuhr spielt am Tag keine Rolle mehr, wie die thermische Behaglichkeit durch die Qualität der Gebäudehülle und des Lufterneuerungssystems bestimmt wird. Neue Gebäude sollten prinzipiell diesen Qualitätsstandard erfüllen, denn dadurch lässt es sich unabhängig von Gas und Öl und deren Energiekostenspirale auch in Zukunft unbedenklich und ziemlich unabhängig gut leben. Der heutige Investitions- und der bauliche Mehraufwand ist gering in Bezug auf die komfortablen Häuser.

Grundlegende Anforderungen an Gebäudehülle, Anlagentechnik u. Ausstattung sind die Technik, die Planungsinstrumente und die Projektauswertung mit den Energiebilanzen, Objektkennwerten und der Nutzerzufriedenheit.

Die Passivhauskomponenten sind die Außenwände, Dächer, Decken, das wärmebrückenfreie Konstruieren, die luftdichte Bauweise und die Entwicklung der Fenster mit fortschritten bei den Verglasungen, den Fensterrahmen, dem Randverbund, dem wärmebrückefreien Fenstereinbau und der Selbstverständlichkeit von Fenster, die zu öffnen gehen.

Für ein Passivhaus sind die Kosten individuell abhängig von jeder Gebäudeart. Die Fenster kosten ca. das 2,5-fache gegenüber normaler Doppelverglasung. Steigende Energiepreise machen das Passivhaus in ca. 5 bis 10 Jahren amortisierbar gegenüber herkömmlicher Bauweise. Mit dem Passivhaus werden niedrigste Energiebetriebskosten erreicht (nur noch ca. 600,00 €/Jahr für ein Einfamilienhaus).

(Quelle: Rehau – Heizen und Kühlen 2006)